Album-RezensionMusik

Dick Valentine – Destroy The Children

Statt Electric Six nun also Acoustic Dick !
Öhm, Verzeihung…
Der Frontmann der Detroiter Rockband wandelt nun also auch auf Solopfaden. Irgendwie scheint es ja in letzter Zeit für jede Rockband, zu deren Hauptmerkmale die Verwendung von Stromgitarren gehören sowie auch Bands die der elektronischen Musik frönen ein innerer Zwang zu sein ihre Hörer mit einem sogenanntes ‚Unplugged‘-Album ohne Rücksicht auf Verluste zu beglücken. Ist wohl so wie die ewig nervende goldene Regel das ein Mann in seinem Leben einen Baum gepflanzt, ein Haus gebaut, aber ich schweife ab.

Dick Valentine hat eine kräftige und rockige Stimme und er ist mit dieser in der Lage seine polemischen Texte sehr pointiert einzusetzen. 
Die stärksten Waffen des Amerikaners sind aber bissige Satire und düsterer Sarkasmus. Und auch wenn ich ehrlich zugebe das sich mir längst nicht alle Passagen erschließen bin ich der Meinung das Valentine ein Virtuose der Sprachkunst und der Beobachtung unser Gesellschaft ist.
Songzeilen wie „Destroy the children before they are the masters, dressing in monkey suits and causing their own disasters.“, „Imprison Lindsay Lohan before she becomes a mother!“ oder „I bought a Mountain Dew, but I don’t drink Mountain Dew, I just needed a bottle to throw at you.“ hört man auf Scheiben anderer Künstler eher weniger und zeugen von der Abscheu des Sängers auf so viele Dinge die unserer Welt schief laufen.
Musikalisch dominieren Gitarren und Violine und wenn er die Songs in der örtlichen Fußgängerzone zum Besten geben würde wären die Leute wohl damit beschäftigt begeistert mitzuklatschen und mit den Füßen zu wippen. Die Stücke haben stets einen guten Groove, es gibt ein paar langsamere, ebenfalls atmosphärisch dichte Stücke und ‚Maria Sangrienta‘ wird tatsächlich sogar in spanisch vorgetragen.
Kurz gesagt: Das Album funktioniert!
Zwar hätte ich mich auch über ein klassisch instrumentiertes Werk gefreut, aber vielleicht wäre dann die Nähe zu seiner Band zu groß gewesen. ‚Destroy The Children‘ ist für mich kein Album zum Nonstop-Durchhören, dazu fehlt mir dann doch die musikalische Abwechslung, aber für die nächste Zeit werden mich die Stücke definitiv durch meine Playlists begleiten.


Tracklist:
1. Counterattacks
2. Maria Sangrienta
3. One Policeman Leads to Another
4. I Am Repulsed By My Daughter’s Lover
5. Mr. Shadow
6. Driving Into Certain Death
7. Destroy The Children
8. The Termite Queen
9. The Earth Side of the Moon
10. The Wild Rose of Boise
11. Emergency Funding for the Arts
12. Fresh Faces
13. I Don’t Speak French
14. Meet Mr. Monkey

 
 

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