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Grand Duchy – Let The People Speak

Wer erwartet das Violet Clark für ihren Ehemann Black Francis den Kim Deal Ersatz in einer Pixies-Revivalband mimt braucht hier gar nicht weiter zu lesen. Bereits auf dem Debütalbum ‚Petits Fours‘ zeichnete sich die Eigenständigkeit des Projekts ab. Auf ‚Let The People Speak‘ scheint sich nun Frau Francis noch stärker einzubringen, wenn nicht sogar das Ruder zu übernehmen.
Die Songs werden von einem Sprecher an und abmoderiert und Black Francis Vocals bleiben dezent und spielt hörbar nur in den ruhigeren Stücken eine Rolle. Keine Ausbrüche wie zum Beispiel im grandiosen Song ‚Black Suit‘ auf dem Vorgänger. Violet Clark dominiert auch die Gesangsparts, sie flüstert, spricht und schreit sich durch die Stücke. Ihre starke stimmlich Präsenz ist Segen aber auch Fluch zugleich. Ihre klare und starke Stimme sorgt für den nötigen frischen Wind, kann allerdings auch bei schrillen Einlagen zum Nervfaktor werden. 
Die Musik schwankt zwischen loungigem Clubsound und psychedelischem Rock, mitunter mit Synthies vermischt. Die Produktion ist knackig, der Bass manchmal aber zu wuchtig.
Die langsamen Stücke wie ‚Annie Bliss‘, ‚Dark Sparkles And The Beat‘ bleiben nicht hängen, ‚See-Thru You‘ leidet unter dem simplen Pop-Refrain und ‚Silver Boys‘ ist ein unsäglicher Italo-Disco-Track.

Das passt für mich wiederum nicht mit den verkopften Tracks wie ‚Illiterate Lovers‘ oder ‚Esther‘ zusammen. Insgesamt sind die Stücke zu uneinheitlich und lassen den musikalischen Kontext vermissen. Zwar finden sich einige interessante Stücke, so gefällt mir in ‚Rotc‘ zum Beispiel das rockige Grundmuster und Clarks Shouts und auch ‚White Out‘ ist ziemlich mitreissend, aber insgesamt war hier doch der künstlerische Anspruch höher als der Wunsch das klassische Fanpublikum Frank Blacks oder gar der Pixies zu bedienen. Fragt sich nur welche Zielgruppe man bei dieser Mischung erreichen will? Vielleicht sollte man sich nur ’seine‘ fünf Songs der 15 Tracks aussuchen und nicht die ganze Scheibe kaufen.

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