Album-RezensionMusik

Javelynn – Chimaera At Heart

Yaz Uhlin begleitete von 2005 bis 2008 Anders Hagström als Sängerin in dessen Band Ashbury Heights. Im selben Jahr gab das ehemalige Fetishmodel dann ihren Ausstieg aus der Band bekannt und gründete mit Gitarrist Johann Andersson und Keyboarderin Elle A., die sich auch im Programmieren von Musik versteht das Projekt Javelynn Fate, aus dem Javelynn wurde.

Groß war das Entsetzen als Yaz ihre Trennung von Anders bekannt gab. Gerade auf der bisherigen Höhe des Erfolges der Band verließ die Frau mit der prägnanten Stimme die schwedische Elektroformation. Vielleicht war es ganz einfach so, das sie, wie im Song ‚Smaller‘ besungen, befürchtete, das ihr so charismatisch wie divenhafter Mitstreiter immer dominanter werden und ihr keinen Platz für die eigene Entwicklung mehr lassen  würde.  Zum Glück hat Uhlin der Musik nicht den Rücken gekehrt. Zwar musste man bis zum ersten offiziellen Output gute drei Jahre warten, wurde aber über die Zeit mit ein paar musikalischen Häppchen und News über soziale Netzwerke auf dem laufenden gehalten.
‚Chimaera At Heart‘ ist feinster melodischer Synthpop, eine eingängige Mischung aus Electropunk und Disco. Wie das so ist bei schwedischen Bands sind auch die Kompositionen von Javelynn melodiös eingängig und wurden offenbar mit einer Leichtigkeit eingespielt das einem im positiven Sinne Angst und Bange werden könnte wie sich diese Band noch weiter entwickeln wird.
Der Einfluss des Songwritings der Ashbury Heights ist bei  einigen Stücken, wie zum Beispiel ‚Morphine‘ , oder auch ‚Oh Dear‘ deutlich hörbar, was aber weder überrascht noch von Nachteil ist. Aber Javelynn ist energetischer und druckvoller. Die unterkühlte Stimme Uhlins und die pumpenden Discobeats bilden, wie auch schon in alten Zeiten, den besonderen Reiz der Ganzen. Das die Musik dennoch über eine ausreichende Komplexität verfügt um nicht schnell öde zu werden ist dabei das besondere Kunststück. ‚Chimaera At Heart‘ ist eine Scheibe ohne Ausfälle, die drei Schweden beherrschen die schnelle Gangart genau wie die groovige Seite, verstehen es mit der Elektronik umzugehen und auch die nicht über die Maßen eingesetzten Gitarrenklänge überzeugen.
Da Anders Bergström ja nicht gerade als Veröffentlichungsmonster bekannt ist und die Ashbury Heights immer wieder bei jeder erdenklichen Befindlichkeit auflöst oder ruhen lässt kann man nun, da man mit Javelynn eine echte Alternative hat, leichter verkraften. Für mich der Newcomer 2011.

Tracks:

1. Wannabe
2. Die Young
3. Morphine
4. Infinity
5. La Fin Absolue Du Monde
6. Oh Dear
7. This Song Is Not About You
8. Skip A Heartbeat
9. Beat You
10. Crisis

http://www.outofline.de/javelynn

 

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