Handsome Furs Reeperbahnfestival 2011
Das die Handsome Furs zunehmend erfolgreicher und Clubs wie das Molotow für ihre Konzerte zu klein werden würden habe ich bereits 2009 prophezeit. Als ich aber sah das sich bis auf die letzte Lücke füllte war ich doch etwas überrascht. Die Besucher sollten nicht enttäuscht werden.
Nach dem eigenen Aufbau und einem kurzen Soundcheck ging es pünktlich um 23.30 Uhr los. Boeckner steckte mit seinen spindeldürren Ärmchen im ärmellosen Shirt und griff zur Gitarre, seine Frau, erneut mit schwerer Kette behangen, und barfuß, bearbeitete das analoge Keyboard-Equipment. Dabei flippte sie ekstatisch hin und her und vollführte immer wieder Bewegungen der spastischen Art die zum Schmunzeln anregten. Das Duo spielte ausschließlich Songs aus dem 2011er Album ‚Sound Kapital’. Aufgrund dessen war Boeckner auch häufiger an der Synthies zu sehen. Es gab einige Stücke, bei der Perry den Refrain, nun ja, mitgröhlte. Sängerin wird sie wohl nicht mehr werden.
Zwischen den Songs gab es einige nette Ansprachen an das Publikum, die beiden muss man alleine schon aufgrund ihrer Natürlichkeit und Bescheidenheit gern haben. Frontmann Dan Boeckner machte die Rampensau, sprang ins Publikum und schwitzte alles raus, während sich Perry auch gerne einmal zu Boden schmiss oder die Synthies ihres Mannes übernahm. Den großen Jubel der Angereisten quittierten die Beiden immer mit großer Dankbarkeit und die Handsome Furs waren die erste Band an diesem Abend, die noch einen Song als Zugabe gaben. Nach einer Stunde war dann Schluss und das kanadisch-russische Duo hat sich mit diesem Abend erneut für weitere große Taten empfohlen.
