Album-RezensionMusik

Skold -Anomie

Der Schwede Tim Skold (eigentlich Tim Sköld), Jahrgang 1966, gründete bereits mit 14 Jahren mit ‚Kingpin‘ seine eigene Band. Ende der Achtziger wurde sie in Shotgun Messiah umbenannt. Bei zu seinem selbsbetitelten Solodebüt 1996 hatte er mit seinen Kollegen bereits 6 Alben veröffentlicht. Mitte der Neunziger heuerte er bei KMFDM an und zog bei deren zeitweiliger Auflösung mit ihnen als MDFMK weiter. Ab 2000 wirkte Skold bei Marilyn Manson als Gitarrist, Bassist und Produzent mit. 2008 trennte er sich von der Formation und nahm mit KMFDM-Mastermind Sascha Konietzko das Album Skold Vs. KMFDM auf.

Der Mann ist ein Industrial-Rock Pionier und beherrscht Glamrock genauso wie Metal. Aufgrund seiner hochwertigen Produktionen und seines unterkühlten aber dennoch ausdrucksvollen Gesangs ist er seit Jahren eine feste Größe im Zirkus der druckvollen Gitarrenmucke. Umso gespannter durfte man auf den Nachfolger des vor 15 Jahren erschienenden Debüts sein.
So wie Tim Skolds optische Erscheinung ständig wechselt so beherrscht er auch sämtliche Spielarten von Metal bis Rockballade. Das Album ‚Anomie‘ bietet von jedem etwas und wird somit kaum langweilig. Statt dem Hörer 53 Minuten Krach um die Ohren zu hauen wechseln sich auf dem Album die Genres angenehm ab. Die zwölf Songs sind allesamt druckvoll und auf den Punkt produziert. Der Opener ‚(This Is My) Elephant‘ ist ein amtlicher und dreckiger Schwermetaller. Der zweite Track ‚Suck‘ dürfte aufgrund seiner kraftvollen Melodik sicherlich auch jedem Marilyn Manson-Anhänger gefallen. Anschließend geht es mit dem düstererm und stampfenden ‚Black Out‘ weiter. Mit dem rasanten ‚Angel Of Noise‘ sehen sich dann ebenfalls alle Minstry-Jünger befriedigt. Aber auch die melancholischern Töne kommen nicht zu kurz. ‚And Then We Die‘, ‚Miserably Never Ever‘ sind knackig schöne Balladen und ‚The Hunger‘, die erste Auskopplung , sogar fast schon Radiotauglich.
Auch textlich sind die Stücke bemerkenswert. Tim Skold beleuchtet das Leben und wirft mit Phrasen wie ‚“Gods will die where superstars collide‘, ‚Rock ’n‘ roll’s not suicide, it’s life support!‘, oder ‚There can’t be a rapture without sin‘ nur so um sich, die früher vielleicht in Stein gemeißelt worden wären.
Damit ist ‚Anomie‘ ein äußerst facettenreices Album eines äußerst talentierten Musikers geworden und wer in der großen Abwechslung eine Gefahr sieht (nicht Fisch nicht Fleisch) kann, wie ich denke, beruhigt sein, das er mit dieser Scheibe auch noch in vielen Jahren glücklich sein wird weil sich hier Stücke finden, die man je nach Laune immer wieder hervorholen wird.

Tracks:
01. [This Is My] Elephant
02. Suck 03. Black Out
04. Angel Of Noise
05. Satellite
06. Becoming
07. The Hunger
08. Here Comes The Thunder
09. And Then We Die
10. Miserably Never Ever
11.Tonight
12. What You See Is What You Get


http://www.skold.com/
http://www.discogs.com/Skold-Anomie/release/2873376

Schreibe einen Kommentar

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen