Album-RezensionMusik

Slick Idiot – Sucksess

Slick Idiot sind En Esch und Günter Schulz, vielen noch bekannt aus glorreicheren KMFDM-Tagen. Denn seit ihrem Weggang/ Rausschmiß (?) 1999 fehlte KMFDM zunächst das eingängige und das coole Geschrammel, das die Band zu ihren Markenzeichen werden ließ. Nun ja, unsere beiden Helden zogen also weiter um ihr eigenes Ding zu machen. 2002 erschien das Debüt ‚DickNity‘. Ein Jahr später das Remixalbum ReDickUlous. Die beiden Urgesteine des Industrial-Rocks haben sich erfolgreich abgenabelt und können jetzt etwas in die Songs einfließen lassen, was in dem Konietzkischen KMFDM-Universum nicht konform war, weil es keine fünf Buchstaben hat: ‚Spaß‘ ! 2009 stießen dann Gregg Ziemba und Erica Dilanjian dazu und machten Slick Idiot zu einer richtigen Band.

Ein bisschen Maschinengewehr, ein bisschen Glamour, ein bisschen Jahrmarkt. Slick Idiot überraschen mit ‚Sucksess‘ erneut positiv, wenn man einmal vom grottigen Coverbild absieht, mit einer bunten Mischung von pulsierender Electromucke. Insgesamt ist die Anforderung an den Hörer mit der Einwirkung der beiden neuen Bandmitglieder wieder gestiegen. Die Stücke sind verschachtelter, instrumentell vielschichtiger und zunächst weniger zugänglich. Zwar gibt es erneut leichtere und eingängigere Kost wie z.B. ‚Daydreams‘, das mit einer Hawaii-Gitarre beginnt und einen groovigen Refrain hat. Oder ‚Dipso‘, das sich mit einer schon fast hypnotischer Hookline in den Gehörgang bohrt. Sehr angenehm und lange nicht mehr gehört: Hot Chocolates ‚Everyone’s A Winner‘ in der Slick-Variante. Ansonsten gibt es Breakbeat mit interessanten Breaks bei ‚Last Kiss‘, das pulsierende ‚Elle Te Prendra La Vie‘, ein experimentell-zerstörerisches ‚Haller‘, das ein bisschen an die Neubauten erinnert. ‚Silly‘ hätte auch auf einem aktuellen KMFDM-Album sein können, besonders der Gesang Dilanjians erinnert sehr an den Cifarellis. ‚Wer Bist Du‘ ist dann wieder das typische Slick Idiot Stück, Discogroove in Endlosschleife. Das auf der Remix-CD ‚xSCREWciating‘ erschienende ‚Hot Stuff‘ wird hier geremix, und auch Mona Mur darf an das Mischpult mit ihrer Version von ‚Die Schabe‘. Aufgrund der Vielschichtigkeit von ‚Sucksess‘ wird man einige Zeit mit diesem Album beschäftigt sein.
Slick Idiot überraschen mit ‚Sucksess‘ erneut positiv, wenn man einmal vom grottigen Coverbild absieht, mit einer bunten Mischung von pulsierender Electromucke.


http://www.myspace.com/slickidiot
http://www.discogs.com/Slick-Idiot-Sucksess/release/1978573

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