KonzertMusik

The Birthday Massacre 05.08.2009 @ Logo HH

Der einzige deutsche Clubtermin ihrer ‘Show & Tell’-Tour führte die sechs Kanadier an einem der heißesten Tage ins Hamburger Logo. Da die Veröffentlichung des letzten regulären Albums ‘Walking With Strangers’ bereits mehr als zwei Jahre zurück liegt und die Band nicht Neues in der Pipeline hatte, waren keine musikalischen Überraschungen zu erwarten.Dennoch war ich gepannt auf den Aufritt. Durch die Terminverschiebung 2007 konnte ich das Konzert nicht besuchen. Auch in diesem Jahr wurde der Termin noch vorverlegt, aber diesmal konnte mich nichts abhalten.
Den Support machte, die ebenfalls aus Kanada stammende Band Raggedy Angry, die mit ihrem schnellen Alternative-Industrial die Temperatur schnell anstiegen ließ. Das der Gitarrist seinen Kapuzenpulli noch während des ersten Songs ausziehen würde, hatte er sich wohl auch nicht vorgestellt. Auch Frontmann und Mastermind Irvin Scabtree war relativ schnell oben ohne. Lustig war besonders die Hardcoreversion von Coolios ‘Gangsters Paradise’.  Gutes Anheizprogramm!

Um 22.15 Uhr kamen dann die sechs Hauptakteure auf die Bühne und eröffneten den Abend mit ‘Red Stars’, bei dessen Refrain die ganze Truppe auf und ab hüpfte. Die hohe körperliche Präsenz wurde tatsächlich bis zum Schluss durchgehalten. Die in Schuluniform gekleidete Chibi war offenbar guter Laune und untermalte die Songs mit starker Mimik, um nicht zu sagen, sie zog auf Teufel komm raus Fratzengesichter. Ihre Stimme, die die Songs der Band so besonders machen, war gut ausgesteuert und der Bandsound war satt und druckvoll. Gitarrist Rainbow, dessen Make-Up ebenfalls bis zum Ende des Konzerts halten sollte, war ebenfalls bester Dinge und grinste in gewohnt teuflischer Manier. Bassist O.E flankierte Chibi auf der rechten Seite und schüttelte immer wieder seinen Kopf, als wollte er Dämonen abschütteln. Da die Bühne im Logo nun einmal recht klein ist, gingen Keyboarder Owen und der 2. Gitarrist M.Falcore an den Seiten etwas unter und Schlagzeuger Rhim war eigentlich nur zu sehen, wenn man in der ersten oder zweiten Reihe stand. Der Umstand der schlechten Sicht ist für Logo-Besucher nichts Neues. Immer wieder interessant finde ich es hingegen, wie die Bands den Mittelpfeiler in ihre Performance einbauen bzw. versuchen, sich nicht daran zu verletzen. Während sich der Frontmann von Raggedy Angry noch grazil vor den Stahlträger schwang, sah es bei Chibi doch wesntlich vorsichtiger und ungelenker aus. Mit der Tatsache, das dieses Ding überhaupt existiert, war sie sichtlich und hörbar unzufrieden. So meckerte sie wiederholt darüber oder schlug dagegen. Sie drohte gar damit, das Teil noch während des Konzerts wegzureißen. Allerdings waren im Logo im Laufe der Jahre sicherlich schon viele Musiker auf der Bühne, die dazu eher in der Lage gewesen wären, als die zierliche Chibi und ihre schmalen Mitstreiter. Letztendlich schloss sie dann doch Frieden mit dem Pfeiler und umarmte ihn sogar. Genauso überrascht war sie übrigens auch von der Hitze im Logo. Offensichtlich kannte sie den Untertitel des Clubs noch nicht…
Wie auch auf der Live-CD ‘Show & Tell’, die vor zwei Jahren im Knust aufgenommen wurde, spielte die Band auch an diesem Abend 15 Songs. Zwei der vier Songs, die an diesem Abend anders waren, stammten von der ‘Looking Glass’-EP (‘Shiver’ + die Tommy James and The Shondells Coverversion von ‘I Think We’re Alone Now’ in der Zugabe).
Immer wieder sprach Chibi auch mit dem Publikum, bedankte sich auch gerne mal auf Deutsch und affte die Fotomanie der Angereisten nach.
Die Stimmung war riesig und die Band wurde frenetisch gefeiert, als sie gegen 23.30 Uhr mit ‘Walking With Strangers’ den Abend ausklingen ließ.

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