Album-RezensionMusik

La Roux – La Roux

Das englische Duo, besteht aus Sängerin und Texterin Elly Jackson und dem Produzenten und Musiker Ben Langmaid. Ihr elektronischer Sound orientiert sich am Stil der 80er und klingt streckenweise nach Yazoo, Human League oder Eurythmics. Mit der Singele ‚Bulletproof‘ erzielte die Band in Großbritanien ihren ersten Nr.1-Hit. Der Bandname ist dem französischen entlehnt, was soviel wie ‚Die Rote‘ bedeutet, in Anspielung auf die rote Mähne der Frontfrau. Nach drei erfolgreichen Singles erscheint 2009 das erste, selbstbetitelte Album.

Ihr rotes, wallendes Haar, steht fast im rechten Winkel zum Erdboden, und ihre Musik verhält sich anachronistisch zum heutigen Pop. Soundästhetisch orientieren sich La Roux stark an die Achtziger, und die androgyne Erscheinigung erinnert an die damaligen knabenhaften Gestalten von Depeche Mode oder die junge Annie Lennox. Im Gegensatz zu den Bands von einst bauen die Newcomer allerdings auch gerne verzerrte Sounds in ihre Songs ein und die Produktion kommt fetter daher, als die der Vorgänger. Als Elly Jackson noch ein Teen war (also vor nicht allzu langer Zeit, die Dame ist 1988 geboren), klampfte sie zunächst auf der Akustikgitarre herum und ersann verträumte Texte. Das sie sich dann doch nicht für eine Folk-Karriere entschied, werden ihr heute viele danken, wird sie doch von der Musikpresse als Hoffnungsträger des Synthpops gesehen. Die Band hat ein großes Gespür für eingängige und poppige Melodien und setzt diese gnadenlos retro-synthetisch um, ohne dabei verstaubt oder wie ein Plagiat zu klingen. Vielleicht hätte die Band vor 20 Jahren auch gar nicht wirklich fuktioniert, denn eine Portion Unangepaßtheit findet sich mit den teilweise dunklen Texten oder Dubstep-Einlagen an verschiedenen Teilen des Albums. Zunächst einmal ist der Falsett-Gesang Jacksons gewöhnungsbedürftig und zum Teil schrill. Aber erstens beherrscht sie ihre Stimme perfekt (‚In Fo The Kill‘, ‚Quicksand‘), und zweitens passt sie sich mit dieser Spielart hervorragend an die blubbernden und fiependen Synthies an, die mit ihrem pulsierenden Einsätzen für ein optimales Hit- und Wipp-Potenzial sorgen. Bei Songs wie ‚Tigerlily‘ zeigt sie sich dann aber auch einmal fordernd und bissig. Cool und lässig schwappen Songs wie ‚As If By Magic‘ und ‚I’m Not Your Toy‘ aus den Boxen und auch die Ballade ‚Armour Love‘ hat einen hohen Schmeichelfaktor.


http://www.laroux.co.uk/
http://www.discogs.com/La-Roux-La-Roux/master/150781

 
 
 

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