Album-RezensionMusik

Tiamat – Amanethes

Gegründet als Black Metal Band ‚Treblinka‘ in den späten 80ern, ändert Mastermind Johan Edlund nach einer Single und ein paar Demos aufgrund kontroversen Reaktionen den Namen in Tiamat. Die Schweden veröffentlichen 1990 ihr erstes Album „Sumerian Cry“. Das Album floppt und nach einigen internen Neubesetzungen wird ‚The Astral Sleep‘ eingespielt. Die Band bewegt sich nun unter zur Hilfnenahme von Keyboards vom Death Metal des Vorgängers weg. Auch Edlund verändert seinen Gesang und die Band veröffentlicht nach ‚Clouds‘ 1994 ihr bisher eindruckvollstes und kommerziell erfolgreichstes Werk ‚Wildhoney‘. Es folgen weitere sieben Alben, viele Live-Tourneen mit einigen Szenegrößen, und noch mehr Umbesetzungen. Zeitweise besteht die Band nur noch aus dem Gründer, der nebenbei auch noch sein wahres Soloprojekt ‚Lucyfire‘ aus der Taufe hebt. Während ihrer gesamten Bandgeschichte wechseln Tiamat immer wieder zwischen düsterem Rock, melancholischem Pop und heftigen Sister of Mercy-Anleihen, so das sie regelmäßig mitunter gerade hinzu gewonnene Fans wieder verprellen. 2006 erscheint die DVD ‚Church of Tiamat‘.

Viele Anhänger der Band verzweifelten aufgrund des sprunghaften Stilwechsel der letzten Jahre, sahen nach der letzten starken Veröffentlichung ‚Prey‘ im Jahre 2003 mit einem anschliessenden Best of-Album und einer Live-Veröffentlichung so langsam das Ende der Band. Zumal Johan Edlund mittlerweile nach Griechenland ausgewandert war und der Kontakt zu seinen Kollegen praktisch ohnehin kaum noch exisitierte.
Aber weit gefehlt. Mit Amanethes veröffentlichen Tiamat eine Scheibe, die alle ihre Stärken der bisherigen Spielarten zusammenbringt. Die Scheibe beinhaltet harte Nummern, wie das rockende ‚The Temple Of The Crescent Moon‘ oder das hämmernde ‚Equinox Of The Gods‘, aber auch ruhige und beinahe poppige Nummern wie ‚Misantropolis‘ oder ‚Meliae‘. Pathetische Tracks wie ‚Summertime Is Gone‘ und ‚Circles‘ runden das Gesamtbild ab. Böse Stimmen werden behaupten, das dieses Album damit weder Fleisch noch Fisch sein, ich hingegen finde diese Mischung gerade reizvoll. Denn so schön und laut Stücke wie ‚Katarraktis Apo Aima‘ auch sind, auf einer ganzen CD-Länge möchte ich schon etwas Abwechslung und Ohrenberuhigung haben. Edlund hat dieses Album in Eigenregie produziert und weist darauf hin, das es nicht tontechnisch nicht perfekt ist, er sich aber nicht erneut von einem Label vorschreiben lassen wollte, wie seine Musik zu klingen habe. Die Entscheidung war richtig, denn damit klingt ‚Amanethes‘ organischer und kantiger als seine Vorgänge. Und auch den teilweise etwas knödelige Gesang kann man aufgrund des guten Songwriting auch einmal rücksichtsvoll ignorieren.

http://www.discogs.com/Tiamat-Amanethes/master/150715

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