KonzertMusik

The Kills 02.04.2008 @ Logo HH

Mit einer erträglichen Viertelstunde Verspätung tritt das Englisch-Amerikanische Duo im ausverkauften Logo auf die Bühne und eröffnet den Gig mit dem Opener des aktuellen Album ’U.R.A.’ Fever.
Gewohnt cool und druckvoll präsentieren die beiden Non-Stop eine tolle Mischung aus neuen und alten Songs. Auch wenn viele bestimmt die Band erst seit ’Midnight Boom’ kennen, sind doch mehr Leute dabei als erwartet, die auch Stücke der Vorgängeralben mitsingen konnten. Besonders auffällig und angenehm ist es, das Jamie und insbesondere Alison im Gegensatz zum Konzert im KDW 2006 viel wacher wirken. Damals waren sie offenbar so zu, das sie praktisch keine Kontakt zum Publikum aufgenommen haben
und völlig introvertiert vor sich hin rockten.

Die ’Bühnenshow’ ist wieder ähnlich: Jamie malträtiert seine Gitarre auf der linken Seite und macht je nach Song die entsprechend stimmungsvolle Miene. Dabei besucht er ab und an Alison auf der rechten Seite, die keine Geste auslässt, die zeigt, was die beiden heute Abend bieten. Bester Minimalrock, punkig cool und dreckig.
Hinter Jamie verrichtet die Rhythmusbox zuverlässig ihre Arbeit. Die schönsten Momente bieten sich, wenn sich beiden gemeinsam an das Mikro schmiegen oder gegenseitig mit ihren Instrumenten abzuschiessen zu scheinen. Alison klettert manchmal auf eine Stufe an der sagenumwobenen Säule in der Mitte der Bühne, so dass auch die Leute in den hinteren Reihen mal einen besseren Blick auf sie haben.
Leider ist man im Logo ja immer ziemlich angemeiert, wenn man nicht gerade 1,90m gross ist. Denn sobald jemand vor einem steht, der zumindest gleich gross ist, kann man eigentlich bis auf die Köpfe der Künstler nichts mehr von dem, was auf der Bühne passiert.
Nach 75 Minuten schliessen die beiden mit der Ballade ’Goodnight Bad Morning’ und kommen dann noch einmal furious mit zwei Zugaben wieder. Im Gegensatz zu den meisten Songs zuvor werden diese richtig schön lang und die Gitarren werden noch einmal richtig gequält. ’I Hate The Way You Love’ wird laut und ’Superstition’ noch viel heftiger. Die Beiden liegen gegen Ende dieses Songs auf der Bühne, nachdem sie sich alles aus den Gitarren rausgeholt haben inklusive schöner fetter Rückkopelungen. Allein diese beiden Stücke werden für einige noch ein paar Tage in den Ohren bleiben, falls man diese nicht geschützt haben sollte.
Besonders sympathisch wirkte Alison, die bei beiden Zugaben jeweils ihren Einsatz verpasste, worüber sie sich etwas verschämt amüsierte. Macht aber nichts; Rhytmusgerät neu gestartet, und gut. Überhaupt wirkten die beiden Helden des Abends besonders zum Schluss sehr gelöst und locker.
Nach 90 Minuten verabschiedeten sie sich mit einer Vorbeugung vor dem zufriedenen Publikum, das in der Logo-Sauna im Durchschnitt pro Person ungefähr 2 kg abgenommen haben dürfte. Zuletzt tropfte der Schweiss bereits von der Bühnendecke. Das ist schon wirklich nicht mehr schön und die Logo-Leute sollten sich für dieses Problem mal etwas einfallen lassen.

Fazit: Tolles Konzert mit zwei Künstlern, die ihre Musik leben und dies auch rüberbringen können.

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