Album-RezensionMusik

Spectra Paris – Dead Models Society (Young Ladies Homicide Club)

Elena Fossi steigt 2000 bei der mittlerweile legendären italienischen Dark Electrowaveband Kirlian Camera ein und veröffentlicht sie mit dem Seitenprojekt Sidearctica zwei Alben. Aus diesem Projekt entsteht 2007 unter Fossis Leitung zusammen mit Cristina Restani (Gitarre, Synthies + PC), Antonella Costa (Bass, Synthies) und Cinzia Azzali (PC, Backing Vocals) die Band Spectra Paris.
Spectra Paris bestechen durch die warme und zerbrechliche Stimme Fossis und den leichten Melodien. Bereits der Opener ‚Spectra Murder Show‘ zeigt, wohin es geht. Tackenderne Sounds, durchsetzt mit intelligent arrangierten Synthie-Soundscapes. Der Refrein bleibt sofort im Ohr und wird ihn kaum wieder los. Das darauf folgende Tears For Fears Cover ‚Mad World‘ fängt beschaulich an, steigert sich allerdings zu einer zuvor ungeahnten Höhe mit hohem elektronischen Druck. ‚Size Zero‘ ist ein herrlich düsterer  Midtempo-Song, in dem Fossi ihre tolle Stimme voll ausspielt und sich textlich über die verlogenen Modeszene und die Ausbeutung junger Models befasst (was ja auch das Grundthema des Albums ist). ‚Frozen Night‘ ist eine träumerischer Ballade, gefolgt vom kurzen Instrumental ‚Homicide Boulevard Theme‘. Anschliessend der Kracher des Albums: ‚Glittering Bullet‘. Musikalisch ähnlich aufgemacht wie ‚Spectra Murder Show‘ präsentieren die Italienerin in diesem Song ein solchen Melodienreichtum, das er für drei Songs gereicht hätte. ‚Lucky City Oversight‘, unterlegt mit hochfrequenten wummernden Synthies ist mit poppigen Refrain, aber ebenso düsteren Passagen ausgestattet. ‚Cheeky Alien Dream‘ ist ein danciges Coldwave Stück und ‚Attaque Au Palais Exotica‘ ein sphärisches Instrumental, das mit einigen geschickten Samples etwas an frühe Yello-Instrumentale erinnert. Das kurze ‚Heartificial‘ macht ein wenig auf Gospelchor und mit dem rockigen ‚Falsos Suenos‘ und einer unglaublich guten Performance der Frontfrau endet dieser erfrischende Trip durch moderne Elektromusik.

Fazit: Chillig, griffig, warm. Wer bereits nach dem ersten Album so ausgereift und dennoch innovativ klingt, muss sich um die Zukunft nicht sorgen.

Wertung: 5/5


http://www.spectraparis.net/

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