Album-RezensionMusik

I:Scintilla – Optics

Einige Bands kommen zur richtigen Zeit mit der richtigen Musik und brauchen daher nur kürzeste Zeit, um sich einen Namen zu machen und zu etablieren. So ist es auch mit der Band aus Chicago. Erst 2003 gründet sich das amerikanische Quartett, angeführt von Frontfrau Brittany Bindrim, die für Gesang und Texte zuständig ist. I:Scintilla machen Rockmusik mit einem knallharten elektronischen Klangteppich und können mit ‚Birthday Massacre‘ oder ‚Theatre Of Tragedy‘ verglichen worden. Diese Vergleiche sind aber nicht mehr eine grobe Einordnung. 2004 veröffentlichen I:Scintilla in Eigenregie ihr Debütalbum ‚The Approach‘ und tourten anschließend intensiv. Ihre solide Performance und große Substanz an Hitpotential lockt ziemlich schnell Plattenfirmen aus aller Welt an. Es wird ein Vertrag mit dem belgischen Label Alfa Matrix unterzeichnet und 2006 erscheint die EP ‚Havestar‘. Hiermit setzen die vier eine erste internationale Duftmarke und verkürzen die Wartezeit auf ihr erstes Album.

Rockige Gitarrenriffs a la Birthday Massacre treffen auf eine massive Elektronikwand, die vor Sequenzer strotzt. Dabei marschiert die Band klar in eine Richtung und die ausdrucksstarke Stimme Bindrims thront über allem. Sie überbietet auch die noch so lauten Soundwalls ohne in hysterisches Schreien oder Gekreische zu verfallen. Die Songs sind sehr melodisch und bei eigentlich jedem Song wird das besondere Händchen für Ohrwurmmelodien unter Beweis gestellt. Aber nicht nur den bombastischen, harten Elektronikmetal beherrschen die vier aus Chicago, bei Stücken wie ‚Melt‘ und ‚Toy Soldier‘ kommt auch die ruhiger Seite zum Vorschein. Die Texte sind von düsteren Charakter, es gibt politische Untertöne und traumatische Kindheitserinnerungen. Allerdings kann man diese oft nicht wirklich gut heraushören, und so lohnt sich ein Blick in das Booklet.
Und wie es in letzter Zeit in Mode gekommen ist, handelt es sich auch bei ‚Optics‘ um in Doppelalbum, auf dessen zweite CD sich eine Menge Remixe von z.T. namenhaften Künstlern wie Combichrist und En Esch befinden. Das ist ein netter Bonus, bei der Güte der ursprünglichen Songs allerdings gar nicht nötig.


http://www.iscintilla.com/
http://www.discogs.com/IScintilla-Optics/release/1491745

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