Album-RezensionMusik

XPQ-21 – Alive

Frontmann und Mastermind Jeyênne, ist ein alter Hase im Musikbusiness. Seit Anfang der Neunziger treibt er bereits sein Unwesen und mischt kräftig in der Acid-House und späteren Technoszene mit. Als ‚The Jeyênne‘ produziert er zwischen 1993 und 1998 zwei EP’s und eine CD, arbeitet dabei mit einigen namenhaften Künstlern zusammen und verdingt sich als DJ.
1998 gründet der in Deutschland lebende, gebürtige Italiener, mit Freunden eine eigenes Label und ein Jahr wird das erste Album ‚DestroyTo Create‘ veröffentlicht. XPQ-21 stehen seitdem für kompromisslosen, harten Elektropunk ohne Kompromisse und verzeichnet einige unerwartete Erfolge. Die Band wird telweise in einem Atemzug mit ‚Front 242‘ und ‚The Chemical Brothers‘ genannt. Zwei Jahre später erscheint das zweite Album ‚Belle Epôque‘. Die Coverversion des‘ Bauhaus‘-Klassikers ‚Bela Lugosi´s Dead‘ wird als Meilenstein der Band gefeiert. Jeyênne und sein Bandkollege Nicque nehmen ein drittes Mitglied an Bord; den Drummer ‚Kebbasasch‘. Ende 2002 erscheint das dritte Werk ‚CHI‘, dessen Single ‚White And Alive‘ ein weiterer Hit der Band wird. Ab 2003 gehört auch Annelie Bertillson von ‚Cat Rapes Dog‘ und ‚And One‘, zunächst zur Liveband, später zur festen Besetzung. Die Band spielt unter anderem auch im Vorprogramm von VNV Nation. Ich sah sie auf dieser Tour in Bremen und war total angenervt. Die Musik nervte einfach nur. Daher meidete ich die Band auch anschießend und hörte mich nie hinein. Wahrscheinlich lag es aber eher daran, das ich fast zwei Stunden auf den Hauptact VNV Nation warten mußte und nicht den Weg auf mich genommen habe, um diesen doch sehr exzentrischen Gröhlhannes zu sehen. Nun ja, Ende 2006 kam das Doppelalbum ‚Alive‘ auf den Markt, das ich hier als Tip vorstellen möchte. So schlecht können sie also nicht sein…


Zunächst einmal ist es auch bei diesem Album schwer, eine Kategorisierung für die Muik zu finden, die auf diesem Silberling gepresst wurde. XQP-21 selbst nennen es ‚Pin-Up Punk‘, aber das ist natürlich auch nicht wirklich hilfreich, für jemanden, der die Band nie gehört hat. Grundsätzlich ist es eine Electroscheibe, klar. Aber ‚Alive‘ ist alleine schon durch das reale Schlagzeug analoge Sounds und einen tierischen Groove eine der rockigsten CD’s, die ich in diesem Sektor kenne. Nach der Einleitung geht es mit ‚Rockin‘ Silver Knight‘ tierisch ab. Das anschließende ‚Everything‘ läßt den Dancefloor weiter glühen, nimmt aber durch einige Breaks die Geschwindigkeit etwas heraus. ‚White And Alive‘ ist ein Electro-Stampfer mit einigen minimalen Acid-Einflüssen und lebt auch, wie die vorher genannten von Jeyênnes warmer und charismatischer Stimme. Er kann flüstern oder schreien, es klingt immer angenehm passend und irgendwie vertraut. ‚Jesus Was Gay‘ ist ein Breakbeat-Stück und will mit dem Text wohl mehr anecken, als eine Aussage zu treffen. Dieses Stück ist relative nutzlos. In ‚Sonne‘ bestätgt uns der Frontmann auf Deutsch, das es ihm gut geht, und das ihm die Sonne aus dem Arsch scheint. Plump, aber ein treibendes, nettes Stück. Das anschließende ‚In Your Eyes‘ ist ein weiteres Highlight des Albums- toller, diesmal ein ernsthafter Text mit einer tollen Ohrwurmmelodie. Groovig, schönes Schlagzeug. ‚Dead Body‘ ist punkig, und erinnert an die Sex Pistols, allerdings ohne den rotzigen Gesang. Weiter geht es melodisch forsch nach vorne. Mit ‚Barcelona‘ enthält CD1 dann noch ein tranciges Stück von über 7 Minuten Länge, mit ich ich meinen MP3-Player gerne für’s Jogging füttere.
CD2 ist die Remix-CD von ‚Alive und enthält 16 Stücke, remixt von einigen bekannten Größen wie ‚Funker Vogt‘, ‚Cat Rapes Dog‘, ‚Autoaggression‘ und ‚Alice In Videoland‘. Hier gilt, was für fast alle Remix-CD’s gilt. Es gibt gutes und weniger gutes. Eine genauere Analyse ist an dieser Stelle nicht nötig, die erste Scheibe spricht für sich.

http://www.xpq-21.com/
http://www.discogs.com/XPQ-21-Alive/release/700722

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