Album-RezensionMusik

Alice In Videoland – Outrageous

Im Mai 2002 fanden sich Toril Lindqvist, die zuvor Gitarristin in diversen Rockbands war, und Carl Lundgren, der seinerseits aus der Richtung Electropop kam und kleines Synthi-Genie ist, zu ein paar Sessions zusammen. Es sollte eine Mischung aus Rock und Bodypop entstehen, eine Art elektronische Rockband, und Toril wollte singen. Da beide zunächst recht skeptisch waren, da sie doch beide aus völlig verschiedenen Ecken des Musik-Universums kamen, entdeckten sie tatsächlich ziemlich schnell, das es keinerlei musikalische Verbindungen gab. Vielleicht war gerade das die zündene und treibene Kraft um die Mixtur zwischen Body Music, Punk Rock und Commodore 64 zum Leben zu erwecken. Es wurden ein paar Demos veröffentlicht, die bereits Aufsehen erregten, und die beiden weiter anspornten. Sie nannten ihr Projekt ‚Alice in Videoland‘, angelehnt an eine C64-Daddelhit von 1984 und holten sich 2003 mit Anders Lundgren einen zusätzlichen Keyboarder und schließlich auch einen richtigen Schlagzeuger, Johan Dalborn. Sie zogen hauptsächlich mit 5 Demotracks auf Tour und mit ihren rockigen, mitreißenden Live-Gigs machten sie die Plattenfirmen auf sich aufmerksam, die sehr schnell Schlange standen. Das heimische Label National durfte sich glücklich schätzen und die Band verschwand im Studio, um ihr Debüt ‚Maiden Voyage‘ zu produzieren.
Knappe eineinhalb Jahre nach ‚Maiden Voyage‘ erscheint mit ‚Outrageous‘ der nächste Kracher der Schweden. Auch auf diesem Album dominieren frische Melodien und Torils rotziger Gesang, der mittlerweile auch etwas in Richtung Cyndi Lauper geht. Die Songs sind insgesamt etwas grooviger als auf dem Vorgänger, insbesondere ‚Bad Boy‘ und ‚Wrapped‘ sind hier zu nennen. Die Synthies sind perfekt arrangiert und laufen in Songs wie ‚Emily‘ und ‚Radiosong‘ zur Höchstform auf, so das man nicht still stehen bleiben kann. ‚Cut The Crap‘ zeigt Alice’s bekannt punkige und laute Seite und mit ‚Falling‘ gibt es eine herrliche Ballade auf dem Album. Besonders mit dem Opener ‚Ladykiller‘ ist es der Band gelungen, den perfekten Mix aus Punk und Pop zu basteln. Perfekter Refrain mit einer zur Höchstform auflaufenden Sängerin. Das Stück ist mit zwei Minuten und neunzehn Sekunden das kürzeste auf der Scheibe, aber diese 139 Sekunden lohnen sich. Für mich ist es der Song des Jahres.

http://www.myspace.com/aliceinvideoland
http://www.discogs.com/Alice-In-Videoland-Outrageous/master/41429

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