Apoptygma Berzerk – You And Me Against The World

Als Stefan Groth das Album ‚7‘ veröffentlichte, war wirklich jedem klar, das in der Electro-Szene etwas gefehlt hatte. Statt einen weiteren Front 242-Abklatsch zu produzieren, brachte er spätestens mit diesem Album den endgültig frischen Wind und kreirte vielleicht schon hier den Begriff Future-Pop. Das anschließende Album ‚Welcome To Earth‘, das mir persönlich etwas zu monoton war, brachte dem Norweger den endgültigen Durchbruch.

Mit ‚You And Me Against The World‘ hat uns Stephan Groth wirklich eine harte Nuß zum Knacken gegeben. Nach VNV Nations ‚Matter And Form‘ folgt nun das zweite Album 2005 einer der größten in der Electroszene, das man in dieser Form nicht erwartet hatte. Apopoptygma Berzerk entdecken den Pop und die Gitarren. Ersteres ist zwar etwas erschreckend, wenn auch nicht verwunderlich, da Groth immer schon sehr eingängige Melodien geschrieben hat. Nur sind diese auf diesem Werk nicht mehr düster angehaucht, sondern eben ziemlich poppig. Die Gitarren (ob echt oder nicht) trafen auch schon bei Live-Konzerten auf großes Entzücken. Soweit, so gut. Was für mich nur etwas schwer zu verdauen ist, ist die Tatsache das sich Groth durch seinen oft zu sehr in den Vordergrund gedrängten Gesang auf einigen Stücken zu sehr nach Placebo anhört. Außerdem sind mir einige Stücke, wie zum Beispiel ‚Back On Track‘ einfach zu glatt geraten. Trotzdem ist dieses Album einen Tip wert, weil sich durchaus die bekannten und beliebten Klangmuster wieder finden, die Apoptygma Berzerk groß gemacht haben, und sie sich innovativ verändert haben, statt stehen zu bleiben.Und Stücke wie die erste Single ‚In This Together‘ oder auch die Coverversion von Kim Wildes ‚Cambodia‘ sind einfach mitreißend. Und wenn Stephan Groth diesen Stilwechsel nicht nur vollzogen hat, um Erfolg zu haben, sondern ernsthaft den Drang dazu hatte, dann soll er seine Chance haben.


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