Album-RezensionMusik

Foetus – Love

J.G. Thirlwell alias Foetus alias Scraping Foetus Off The wheel alias Foetus Art Terrorism alias You’ve Got Foetus On Your Breath alias Foetus Uber Frisco alias Foetus Interruptus alias Foetus Corruptus und so weiter und so weiter… …existiert in seiner musikalischen Existenz mittlerweile seit Mitte der 80er und und ist aus dem experimentellen Industrial-Brachial Sound genauso wenig wegzudenken, wie die frühen Einstürzende Neubauten. In seiner langen Karriere kreierte der gebürtige Australier neben den bekannteren lauten und provokativen Werken mit seinen Seitenprojekten Steroid Maximus und Manorexia auch leisere und verschachtelte Stücke, die allerdings sehr schwer zugängig sind. Sehr begehrt ist J.G. Thirlwell schon seit Jahren auch als Produzent und Remixer.

Der Meister ist zurück. Vier Jahre hat er gebraucht, um nach ‚Flow‘ ein neues reguläres Studioalbum einzuspielen. Das Warten hat sich allerdings gelohnt, denn mit ‚Love‘ zieht Thirlwell die Schlinge um den Hals des geneigten Hörers wieder enger und präsentiert sich, wie zu seiner Bestzeit, klaustrophobisch, düster und orchestral. Sogar melodische Kompositionen wie ‚Blessed Evening‘ finden sich auf der Scheibe. Auf ‚Love‘ hört man einige Instrumente, die sich zuvor nicht zum Foetus-Standard gehörten, wie zum Beispiel das Spinett, oder auch Fahrradklingelnähnliche Geräusche. Clint Ruin (auch ein beliebter Alias) verbindet die düsteren Spannungsbögen, die zumeist seine Seitenprojekte prägen, mit den orchestralen Bombast der Foetus-Anfänge und mischt eine Prise Gefälligkeit mit hinein, so das ‚Love‘ ein Album geworden ist, mit dem ich so nicht gerechnet hätte. Foetus lädt ein zu einem Besuch auf den Rummelplatz des Unheilvollen.
Mit Jennifer Charles singt er auf ‚Thrush‘ ein Duett, und sogar ein französich-sprachiger Song ist dabei: ‚Mon Agonie Douce‘. Sehr gelungen ist auch die heftigere Albumversion von ‚Miracle‘, einem Stück, das sich bereits auf der Vorabmaxi ‚(not adam)‘ finden ließ. ‚Love‘ ist ein sehr gelungenes Album, das es zu entdecken gilt. Die ltd. Edition kommt außerdem mit einer DVD mit mehreren aktuellen und älteren Videos, die teilweise auch live eingespielt wurden. Wie auch schon bei ‚Flow‘, soll erneut ein Remix-Album der Scheibe geben. Mehr dazu auf dieser Seite, wenn es soweit ist. Wird wohl wieder ein Pflichtkauf.


http://foetus.org
http://www.discogs.com/Foetus-Love/release/505002

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