Johnny Cash – The Man Comes Around

Ok., über Johnny Cash muß ich wohl nicht mehr viel schreiben. Dieser Sänger ging seinen Weg, ließ sich von nichts beeindrucken oder aufhalten, auch nicht von seinem schlechten Gesundheitszustand. Manch einer hatte ihn deshalb schon vor Jahren abgeschrieben und die Nachrufe lagen bereits in der Schublade. Aber Cash läßt sich nicht unterkriegen und beschert uns ein neues Werk.

Das sich Cash sein Leben lang niemals angepaßt hat und immer wieder Mißstände anprangerte und sich für die Schwachen und Benachteiligten in der Gesellschaft engagiert hat, ehrt ihn und macht ihn alleine schon sympathisch. Das er sich aber auch in keine Schublade hat stecken lassen (der Begriff ‚Country‘ ist zwar naheliegend, aber er ist einfach zu düster und ernst dazu) läßt ihn darüber hinaus zum zeitlosen Star werden. Dieses Album ist das 4. in der der von Rick Rubin produzierten ‚American Recordings‘-Reihe und setzt auch wieder auf Coverversionen und Cash-eigenen Songs, die ruhig und minimalistisch eingespielt wurden. Gerade die Coverversionen lassen dieses Album zu einem weiteren Meilenstein der Cash-Karriere werden, denn wenn die teilweise brüchige und dennoch starke Stimme Songs wie ‚Bridge over troubled water‘ oder ‚Personal Jesus‘ singt, möchte man denken, das diese Songs niemals anders hätten produziert werden dürfen. Auch Gastmusiker sind wieder vertreten wie z.B. Nick Cave, John Frusciante und Fiona Apple. Da der Tod das zentrale Thema der Platte ist, kommt sie mit einer ziemlichen Tiefe daher, die depressiv klingt, aber nicht resignierend, sondern eher dankbar.

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http://www.discogs.com/Johnny-Cash-American-IV-The-Man-Comes-Around/release/1243820